Sonntag, 10. Juni 2012

Die Weber B Story

DSC_0822
Vor 3 Montaten: Distale Fibulafraktur Typ Weber B, rechts.
Über drei Monate ist meine Sprunggelenksfraktur Typ Weber B jetzt her. Erst hatte ich riesige Angst vor einer OP und hätte mir einfach nur einen Gips gewünscht, aber nun bin ich froh, dass diese sogenannten Konservativen Methoden immer seltener angewandt werden und die Möglichkeit einer OP besteht. Denn mittlerweile und eigentlich schon nach 4 Wochen kann und konnte ich fast alles wieder machen, mein Fuß ist für seine Verhältnisse sehr beweglich und ich werde jede Woche von meinem Physiotherapeuten gelobt. Nur zwei Dinge fehlen noch: High Heels und Sport. Ich würde so gerne Volleyball spielen, aber das ist wohl erst drin, wenn meine Platte und Schrauben wieder rauskommen. Genauso sieht's mit den High Heels aus. Aber komischerweise fehlen sie mir gar nicht so sehr, wie ich gedacht hatte. Ich muss mir kaum noch Gedanken machen wenn ich abends ausgehe, kann ich doch eh nur meine flachen schwarzen Treter anziehen. Ich kann guten Gewissens stundenlang über das Altstadtpflaster laufen und tanzen solange ich will. Klar, hohe Schuhe sehen einfach wunderschön aus, aber hey ich habe auch ein Gesicht, also guck einfach dorthin.

Was ich euch in diesem Post zeigen und erzählen wollte ist eine bildreiche Zusammenfassung der Story von dem Bruch bis Heute und ein kleines Update, wie's meinem rechten Fuß so geht. Weil ich jede noch so kleine Entwicklung mit meinem Handy festgehalten habe, folgt nun eine Beinbruch-Bildergeschichte. Wer schwache Nerven oder eine Fußphobie hat, sollte jetzt einfach wegklicken. Fußfetischisten dürfen sich allerdings freuen!

Collage1
Collage2

Wie das Ganze passiert ist, könnt ihr übrigens hier nachlesen. 

Heute möchte ich einfach mal feststellen, dass ich mir a) im Voraus immer alles schwärzer male, als es im Endeffekt ist - was übrigens auch gut so ist, weil man nur so vom Positiven überrascht wird - man sich außerdem b) nicht allzu sehr auf Ärzte verlassen sollte und sich c) stets aufgeklärt und realistisch halten sollte, weil man d) am Ende erst zu schätzen weiß, wie gut es eigentlich laufen kann. 

Denn denkst du nicht mit, wirst du entweder nie wissen, was jetzt eigentlich Sache ist oder 'gar falsch behandelt. Ich habe mir mein ganzes Wissen im Internet angeeignet und den Brief an meinen Hausarzt mit der konkreten Diagnose und weiteren Behandlung ersteinmal "übersetzt"  und nachgeforscht, wie ich einer schnelleren Genesung beitragen kann. Leider halten Einen viele Ärzte anscheinend sowieso für viel zu dämlich um die Diagnose verstehen zu können und sehen es wohl auch nicht als nicht notwendig an den Patienten ordentlich aufzuklären. Ja es gibt auch die andere Seite der Medaille, sie haben einfach zu wenig Zeit, aber das ist jetzt eine andere Geschichte.

Mit den Übungen habe ich also zum Beispiel viel früher anfangen können, obwohl mir im Krankenhaus keiner gesagt hat, dass man schon in der Gipsschiene den Fuß ein wenig strecken und an sich heranziehen kann, um einem Muskelabbau entgegenzuwirken. Außerdem hat mein Orthopäde nach dem Fädenziehen natürlich vergessen mir Physiotherapie aufzuschreiben und nur eine Lymphdrainage verschrieben. Manch einer könnte denken, dass er da schon seine Gründe für gehabt hat - aber nix da - nachfragen lohnt sich, denn auch Ärzte sind nur Menschen, vergessen Dinge und manchmal kommen einige kleine Zufälle eben zusammen und so können all diese Kleinigkeiten die Heilung verzögern. Sich selbst informieren ist also höchstes Gebot.

Und so kann ich heute eine positive Weber B Story schreiben. Ich hatte nicht, wie so viele mit OP-Verzögerungen durch eine zu starke Schwellung oder Problemen mit der Wundheilung zu kämpfen. Auch war mein Fuß nach nur ein paar Wochen kaum noch angeschwollen und nahezu voll beweglich. 

Auch wenn einige meiner Freunde sagten "Hm, ist aber noch ganz schön dick..." - Leute! Ihr habt einen richtig dicken Fuß wohl noch nicht gesehen! Das, was ich da nach einem langen Tag oder bei zu hohen Temperaturen habe ist nicht der Rede wert! Und man muss sich auch mal überlegen, dass es nicht einfach nur ein kleiner Knochenbruch war. Es handelt sich um das Sprunggelenk, das unseren ganzen (bzw. halben, wenn man bedenkt, dass man meistens auf zwei Füßen steht) Körper tragen muss. Und so eine Platte mit fünf Schrauben sind Fremdkörper. Auch müssen sich die ganzen Nerven und Blutgefässe erst einmal regenerieren nach einer Operation. Vor ein paar Wochen habe ich zum Beispiel noch jedes mal ein Kitzeln in den Zehen gespürt, wenn ich meinen Fußknöchel angefasst habe oder ist mein Fuß noch jedes mal beim Duschen blau angelaufen. Zum Glück habe ich einen guten Physiotherapeuten gefunden, der mich über solche Phänomene aufklärt - sonst müsste ich auch hier wohl alles selbst ergoogeln. Und wenn man diese Dinge mitbedenkt, kann man eigentlich einfach nur froh sein, dass alles so glimpflich verlaufen ist. 

Wie oft habe ich von Leuten gelesen, die noch ein halbes Jahr nach der OP mit Schmerzen und richtig stark angeschwollenen Füßen zu kämpfen hatten. Nun, man könnte die These aufstellen, dass nur verdrossene Menschen sich im Internet auskotzen und ihr Leid mit der ganzen Welt teilen möchten. Das kann natürlich gut sein und ist auch ein Argument warum man Dr. Google nicht zu häufig befragen sollte. Aber mit der richtigen Portion Realismus und der Gabe Abwägungen treffen zu können, ist Dr. Google oftmals einfach hilfereich. Und so kann ich jetzt im Gegesatz zu allen Horrorstories einfach mal meine Happy Story ins Internet klatschen. Ich bin jetzt einfach mal froh diese Probleme nicht gehabt zu haben und stelle das hiermit feierlich fest! Es geht auch anders! Keine Panik!

Genesung hin oder her, so schnell werde ich erstmal also in keine 12cm Heels mehr steigen, dafür ist mir mein Fuß (Ja, die Möglichkeit Laufen zu können!) einfach viel zu wertvoll! Jetzt heißt es sowieso erst einmal warten. In frühestens sechs Monaten werde ich mir die Platte wieder entfernen lassen und dann kann ich auch wieder behaupten einen vollkommen gesunden Fuß zu haben. Und erst dann werde ich es vieleicht mal wieder mit den mittelhohen Hacken probieren, aber Killer Shoes müssen nicht mehr sein, in ihrem im wahrsten Sinne des Wortes nicht. 

Take care Jungs und Mädels!

DSC_0830
Mein Innerstes heute.



DSC_0839

Fotografischer Tipp des Tages: Röntgenbilder eignen sich super für natürliche Filtereffekte!

Ist das nicht nett? ich habe den Post so verfasst, dass man ihn entweder lesen oder sich einfach nur die Bilder anschauen kann :D 


EDIT 2013: Wie die Metallentfernung verlaufen ist, könnt ihr hier nachlesen: Klick!

Und einen ebenfalls sehr ermunternden Heilungsverlauf bei Kevin von sky-junkies.de, der immerhin auch eine "coole" Unfallgeschichte aufweisen kann (im Gegensatz zu mir :D).


 

7 Kommentare:

  1. Oh wow! that hurts... I really hope you get better soon.. !!!

    AntwortenLöschen
  2. Oh Gott da läufts mir den Rücken runter, aua! das ganze so zusammengefasst sieht echt übel und langwierig aus1 umso schöner dass es dir gar nicht mehr so megaschlimm vorkommt und dass du so gute Fortschritte gemacht hast und weiterhin machst! Ich hatte das damals gar nciht so mitbekommen, von daher wünsche ich nochmal verspätet weiterhin gute Besserung! :)

    Ach und ja es ist gar nciht so schwer high Heels aus dem Weg zu gehen, ich spreche da aus langjähriger erfahrung ;)

    AntwortenLöschen
  3. Hab mir auch ne Weber-B- Fraktur zugezogen, werde am Freitag operiert... Das ist der erste positive Heilungsverlauf den man im Internet findet. Baut auf!

    AntwortenLöschen
  4. tut gut sowas zu lesen. Hab mir am 12.12.12 - jaja - auf dem Arbeitsweg ne OSG Luxationsfraktur Typ Weber B mit Ärzte-Blabla zugezogen und bin jetzt endlich vom Gips befreit, kann wieder arbeiten und den Heilungsprozess mittels Physiotherapie selber in die Hand nehmen. Zwischendurch ertappe ich mich immer noch bei der Angst " Du kannst nie wieder richt laufen buhuu".. aber wird schon alles gut kommen.

    AntwortenLöschen
  5. tut gut sowas zu lesen. Hab mir am 12.12.12 - jaja - auf dem Arbeitsweg ne OSG Luxationsfraktur Typ Weber B mit Ärzte-Blabla zugezogen und bin jetzt endlich vom Gips befreit, kann wieder arbeiten und den Heilungsprozess mittels Physiotherapie selber in die Hand nehmen. Zwischendurch ertappe ich mich immer noch bei der Angst " Du kannst nie wieder richt laufen buhuu".. aber wird schon alles gut kommen.

    AntwortenLöschen
  6. Oh ja, das ist sehr übel. Ich kenne das, hab mich am 08.08.2019 selbst langgelegt mit dem Resultat Weber-B-Fraktur. Direkt am gleichen Tag Nachmittags die OP. Statt Gips wurde mir direkt ein sogenannter VacoPed angelegt, noch vor dem Eingriff. Bei mir läuft die Genesung leider nicht so flott voran, bis letzte Woche konnte ich noch immer kaum auftreten ohne Krücken.

    Laut Ärzten hatte ich einen ziemlichen heftigen Trümmerbruch, hab eine Platte mit 7 Schrauben drin und meine Narbe misst ca 13 cm. Gibt es Gründe, dass Du Dir die Platte wieder rausnehmen lassen wolltest? Denn mir wurde gesagt, diese könne ruhig im Bein verbleiben.

    Liebe Grüße
    Annie

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Annie! Erst einmal: So ein Mist! Ich wünsche dir - trotz der Heftigkeit eines Trümmerbruchs - eine gute Genesung! Am Ende ist jede Fraktur und jeder Körper anders, weshalb es einfach immer unterschiedlich schnell geht mit dem Besserwerden. Lass den Kopf nicht hängen! Stück für Stück wird es besser! Ich habe versucht, mich über jeden kleinen Fortschritt zu freuen.

      Meine Ärzte haben wir damals gesagt, dass es üblich ist, die Platte nach einem Jahr rauszunehmen, deswegen kam etwas anderes für mich auch nicht in Frage. Die Prozedur habe ich hier ja auch in einem anderen Artikel beschrieben und sie war echt harmlos. Ich bin auch froh, dass die Platte raus ist, da sie mich schon teilweise gestört hat (z.B. beim Tanzen), auch ist mein Fuß mit der Platte im Sommer immer mal wieder angeschwollen.

      Liebe Grüße
      Nastja

      Löschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...