Dienstag, 6. Dezember 2011

Heimweh

Unbenannt-1

Ich glaube: Die Welt überlebt als ein einzigartiger Raum dank der Tatsache, dass sie durch Schienen und Geleise, durch die stählernen Bänder der Eisenbahnstrecken, die es ihr nicht erlauben, sich in ihre Bestandteile aufzulösen, zusammengealten wird. Über der Welt aber vibriert eine Vielzahl an blauen, stahlfarbenen Widerspiegelungen. Die Welt hat einen stählernen Schatten. In ihm sind alle Schicksalsbahnen unseres Lebens abgebildet, alle Begebenheiten, die sich darin abspielen. Die unermesslichen und monotonen Oberflächen der Erde, die gleichförmigen Steppen, die toten Gewässer, das Geflimmer der Neonbeleuchtung unserer Städte, die erhabene Unbewegtheit von Fels und Pyramide, die Wellenbewegung der Sanddünen, das leise Gespräch in der russischen Datscha, das Blätterrascheln in den Urwäldern am Amazonas, die Zigarettenkippe auf dem Gehsteig in Berlin, der Schreibtisch und die Lampe, die ihn beleuchtet - all das ist in einer einzigartigen Welt vereint, in der alles ineinander übergeht und sich verbindet, nur, weil es Schienen und Geleise gibt, über die sich Nähe und Ferne berühren. (Dragan Velikić)

Endlich. Endlich, fahre ich wieder nach Hause. Und mit "Hause" meine ich weder den Ort, denn dort bin ich nicht aufgewachsen, noch das Haus meiner Schwester oder die Wohnung meiner Eltern, in der ich nie gelebt habe. Mit "Hause" meine ich meine Familie. Wie habe ich sie vermisst.

3 Kommentare:

  1. Wunderbarer Text. Sowohl das Zitat als auch dein eigenes Statement. Du schreibst so schön ;)

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  2. Ohja zu Hause ist es immer am schönsten :) ich freue mich auch schon drauf über die Weihnachtstage alle meine Lieben zu sehen, vor allem meine Oma (da weiss man nie wie lange sie überhaupt noch da ist).
    Home is where the heart is ♥

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